Arten von Nisthilfen

Ob im Boden oder in hohlen Pflanzenstängeln, in Holz oder leeren Schneckenhäusern: Wildbienen nisten vielseitig. Jede Art hat dabei bestimmte Vorlieben und Bedürfnissen. Wie man die Wildbienen im eigenen Garten oder auf dem heimischen Balkon mit einfachen Mitteln unterstützen kann, erfahrt ihr hier.

Wildes Wohnen ?!

Nisthilfen für Insekten

In der freien Natur nisten Insekten meist in hohlen Stämmen, ausgehöhlten Ästen oder Pflanzenstängeln. Oft sind die Brutkammern so unscheinbar und versteckt, dass wir sie gar nicht wahrnehmen. Vielleicht hast Du bei einem Waldspaziergang aber auch schon einmal durchlöcherte Baumstämme oder Holzscheite gesehen. Womöglich hat sich dort ein Bestäuber eine Brutkammer gebaut. Gerade in der Stadt kann man Insekten durch Nisthilfen wertvolle Hilfe leisten.

Nisthilfen für Insekten

In der freien Natur nisten Insekten meist in hohlen Stämmen, ausgehöhlten Ästen oder Pflanzenstängeln. Oft sind die Brutkammern so unscheinbar und versteckt, dass wir sie gar nicht wahrnehmen. Vielleicht hast du bei einem Waldspaziergang aber auch schon einmal durchlöcherte Baumstämme oder Holzscheite gesehen. Womöglich hat sich dort ein Bestäuber eine Brutkammer gebaut.

Normalerweise finden brütende Insekten in der freien Wildbahn genügend Nistmöglichkeiten. In geeigneten Hohlräumen legen nicht staatenbildende Insekten wie beispielsweise viele Wildbienenarten Brutkammern an, in denen sie ihre Eier ablegen. Zudem sind solche geschützten Plätze wichtig als Überwinterungsorte in den kalten Monaten.

Durch die Flächenversiegelung und die zunehmende Urbanisierung bleiben in der Stadt allerdings nur wenige natürliche Strukturen erhalten. Um die nur noch spärlich vorhandenen Brutplätze entsteht ein Konkurrenzkampf zwischen den Insekten. Durch den Bau von Nisthilfen lässt sich dem entgegenwirken. Und nicht nur Wildbienen ist damit geholfen: Nisthilfen bieten jeglicher Art von Insekten eine Unterschlupfmöglichkeit.

Individuelle Bedürfnisse

Welche verschiedenen Nisthilfen gibt es?

Es gibt so viele Formen von Nisthilfen wie es auch unterschiedliche Insekten gibt, denn jede Art bevorzugt einen anderen Unterschlupf. Manche Arten graben oder nagen selbstständig Löcher in den Boden, in Holz oder in markhaltige Stängel. Andere sind auf bereits vorhandene Hohlräume oder hohle Pflanzenstängel angewiesen. Eine abwechslungsreiche Gestaltung der Nisthilfe(n) berücksichtigt viele dieser Bedürfnisse und fördert daher die Biodiversität.

Individuelle Bedürfnisse

Es gibt so viele Formen von Nisthilfen wie es auch unterschiedliche Insekten gibt, denn jede Art bevorzugt einen anderen Unterschlupf. Manche Arten graben oder nagen selbstständig Löcher in den Boden, in Holz oder in markhaltige Stängel. Andere sind auf bereits vorhandene Hohlräume oder hohle Pflanzenstängel angewiesen. Eine abwechslungsreiche Gestaltung der Nisthilfe(n) berücksichtigt viele dieser Bedürfnisse und fördert daher die Biodiversität.

Bodenbrüter graben Löcher in den Boden und bauen dort ihre Brutkammern. Dabei stellen die verschiedenen Arten unterschiedliche Ansprüche an das Substrat: Sandbienen brüten beispielsweise in offenen Sandböden, andere Bodenbrüter bevorzugen eher  Lehmböden. Holzbienen nagen eigene Brutkammern in markhaltige Hölzer, während viele andere Arten nur bereits vorhandene Löcher in Totholz oder auch hohle Pflanzenstängel nutzen. Die „klassische“ Nisthilfe mit den hohlen Schilfstängeln und Lehmziegeln wird vor allem von Wildbienen oder Mauerbienen angenommen, wohingegen von gefüllten Lehmziegeln oder markhaltigen Ästen andere Arten profitieren.

Praktische Tipps

Wie baue ich selbst eine Nisthilfe?

Eine Nisthilfe zu bauen ist nicht schwierig. Das meiste Material hast Du wahrscheinlich schon zuhause oder kannst es ganz leicht besorgen. Hier haben wir  Anleitungen zu drei verschiedenen Nisthilfen zusammengestellt. Außerdem erfährst Du, welche häufigen Fehler beim Bau von Nisthilfen den Insekten den Einzug schwer machen und wie Du deine am besten Nisthilfe platzieren und pflegen solltest.

Wie baue ich selbst eine Nisthilfe?

Eine Nisthilfe zu bauen ist nicht schwierig. Das meiste Material hast Du wahrscheinlich schon zuhause oder kannst es ganz leicht besorgen. Wir haben Anleitungen zu drei verschiedenen Nisthilfen zusammengestellt. Außerdem erfährst Du, welche häufigen Fehler beim Bau von Nisthilfen den Insekten den Einzug schwer machen und wie Du deine am besten Nisthilfe platzieren und pflegen solltest.

Einfache Dosen-Nisthilfe

Material: eine leere Konservendose, hohle Schilfrohrstängel (es gibt Schilfrohrmatten im Garten-/Baumarkt zu kaufen) und Leim.

Anleitung: Die Schilfstängel müssen zunächst einmal gekürzt werden. Am einfachsten geht das mit einer Gartenschere oder Säge, denn die abgeschnittenen Enden sollten möglichst glatt sein und müssen bei Bedarf noch mit Schleifpapier abgeschliffen werden. Dieser Schritt ist besonders wichtig, denn Holzsplitter oder scharfkantige Enden sind für die feinen Flügel der meisten Insekten ein Todesurteil.

Außerdem ist es wichtig darauf zu achten, dass die hinteren Enden der Schilfrohre verschlossen sind. Es ist nicht notwendig die Stängel auf die exakt gleiche Länge zu kürzen.

Mit dem Leim werden die Stängel anschließend in die leere Konservendose geklebt und fertig ist die super einfache Nisthilfe mit wenig Arbeits- und Zeitaufwand.

 

Tipp: Die Dose muss horizontal angebracht werden und sollte gut eingeklemmt oder mit Draht an einem Gegenstand befestigt werden, damit sie gut hält. Dafür eignen sich zum Beispiel sonnige Standorte wo man sie zwischen Latten, Steinen oder Holz festklemmt.

Baumscheiben-Nisthilfe

Material: Draht, eine Holzscheibe (circa 10-12 cm dick) oder ein kleiner Holzscheit.

Anleitung: Mit Hilfe eines Akkuschraubers bohrst Du zunächst unterschiedlich große Löcher von 3 – 10 mm in die, falls vorhanden, berindete Seite des Holzes. Dabei darauf achten, dass Gänge mit einer Länge von circa 5 – 10 cm entstehen. Ganz wichtig: nicht komplett durchbohren, die Enden müssen geschlossen sein.

Das Holzscheit kann direkt mit Draht an einem sonnigen Platz befestigt werden. Optional können an die Seiten einer Holzscheibe auch zwei Schrauben angebracht werden. Mit Hilfe von Draht kann diese dann auch aufgehängt werden. Hierbei aber darauf achten, dass die Holzscheibe windgeschützt hängt, sodass sie sich möglichst nicht bewegt.

Kleines Insektenhotel

Material: eine Holzschublade, kleine Holzplatte, kleine Holzbrettchen, wasserfester Holzleim, Schrauben.

Füllmaterial: zum Beispiel Schilfstängel, Bambusrohre, Holzscheite, ein Backstein.

optional: Draht zum Aufhängen und ein Gitternetz (Maschenweite ca. 1,5 cm).

Anleitung: Die Schublade bildet das Grundgerüst für das Haus. Was jetzt noch fehlt ist ein Dach, damit das Hotel vor Regen geschützt ist. Du kannst dafür einfach eine Holzplatte an einer der kurzen Seiten der Schublade befestigen. Dabei darauf achten, dass die Platte ein wenig übersteht.

Im nächsten Schritt geht es ans Befüllen: Zunächst solltest Du die Schilf- oder Bambusrohre mit einer Gartenschere oder Säge auf ungefähr gleiche Länge kappen und dabei darauf achten, dass die Enden glatt und verschlossen sind. Notfalls mit Schleifpapier abrunden.

In den Holzscheit werden mithilfe eines Bohrers Löcher  gebohrt. Die Durchmessergrößen können dabei zwischen 3 und 10 mm variieren. Auch hier darauf achten, dass die Enden glatt sind sich keine Risse bilden. Die Bohrungen sollten in etwa eine Tiefe von 5 – 10 cm aufweisen.

Den Backstein dichtest Du mit etwas Lehm von hinten ab. Lehm findest Du auf Wiesen oder eventuell auch in deinem eigenen Garten und machst ihn anschließend mit Wasser feucht, so lässt er sich besser im Ziegel verteilen. Da die Einfluglöcher im Backstein meist zu groß sind, kommt von vorne noch weiteres Füllmaterial hinein. Dafür kannst Du ebenfalls Schilfrohr oder Stroh verwenden.

Das Insektenhotel muss anschließend nur noch zusammengesetzt werden. Als Unterteilung kannst du kleine Holzbrettchen verwenden. Du kannst die Brettchen anleimen. Sollte das nicht stark genug halten, musst Du die Schublade und die Bretter vorbohren und dann gegebenfalls zusammenschrauben.

Sind die Unterteilungen eingebaut, kannst Du das Hotel befüllen. Achte dabei darauf, dass schwere Elemente wie der Ziegel unten liegen. Die Elemente müssen alle gut halten und sollten nicht beim erst Windstoß davonfliegen.

Zuletzt schützt du dein Insektenhotel vor Räubern, indem du vorne das Gitternetz anbringst. Entweder tackern oder mit Schrauben so spannen, dass es fest sitzt.

Häufige Fehler beim Bau von Nisthilfen:
  • Bohre keine Löcher in das Stirnholz einer Baumscheibe! Das ist die Seite, auf denen Du die Jahresringe siehst. Diese Seite neigt zu Rissen und es kann Feuchtigkeit eindringen. Außerdem können Insekten sich ihre Flügel in den Rissen verletzen.
  • Bohre die Löcher niemals komplett durch! Sind die Löcher von beiden Seiten zugänglich, werden keine Insekten einziehen.
  • Verwende keine geschlossenen Stängel! Die wenigsten Insektenarten nagen ihre Brutkammern selbst ins Holz, deswegen ist es wichtig, dass Du die Stängel vorher aushöhlst, damit sich die  Insekten in deinem Hotel wohlfühlen.
  • Hänge deine Nisthilfe wenn möglich nicht auf! Dem Wind ausgesetzte Nisthilfen meiden Insekten. Hänge deine Insektenhilfe so auf, dass sie sich möglichst nicht bewegt, zum Beispiel, indem Du sie mit einer Wand im „Rücken“ befestigst.
  • Verwende keine Lochziegel ohne Füllung! Die Öffnungen von Lochziegeln haben meist zu große Löcher, in denen sich Insekten nicht wohl fühlen. Wenn Du Ziegel verwendest, fülle sie mit hohlem Schilfrohr oder ähnlichem, um die Öffnungen zu verkleinern.
  • Verwende möglichst wenig anderes Füllmaterial! Tannenzapfen, Stroh oder Holzsplitter sehen zwar dekorativ aus und bieten auch Schlafplätze für Insekten, allerdings finden sie dieses Material ohnehin relativ häufig in den Gärten. Hohle Stängel sind weitaus gefragter in der Insektenwelt und der Fokus sollte deshalb darauf liegen.
Der richtige Standort

Der richtige Standort ist ausschlaggebend dafür, ob Insekten in die Nisthilfe einziehen. Insekten bevorzugen einen sonnigen, warmen Platz mit Südost, Süd oder Südwest Ausrichtung. Außerdem sollte die Nisthilfe windgeschützt sein und vor heftigen Niederschlägen sicher sein.

Die richtige Pflege

Eine Nisthilfe benötigt im Großen und Ganzen keine aufwendige Pflege. Vom alljährlichen Frühjahresputz wird dringend abgeraten, da dieser den Insekten mehr schadet als nützt. Ein wachsames Auge sollte man auf Vögel und andere Räuber haben. Sollten diese immer wieder zu Gast im Insektenhotel sein, kann es helfen an der Vorderseite einen Kaninchendraht zu befestigen.

Der Hummelkasten

Erste Hilfe für wertvolle Bestäuber

Jeden Frühling sind junge Hummelköniginnen auf der Suche nach einem geeigneten Brutplatz, an dem sie ihren Staat gründen können. Der Hummelstaat wird im Sommer auf 50 bis 500 Tiere anwachsen und nur bis zum Herbst bestehen. Damit die wenigen Hummelarten, die in Deutschland noch vorkommen, einen einfachen Start in die Neugründung ihres Staates haben, können wir sie mit wenig Aufwand unterstützen und ihnen Nistplätze bereitstellen.

Erste Hilfe für wertvolle Bestäuber

Jeden Frühling sind junge Hummelköniginnen auf der Suche nach einem geeigneten Brutplatz, an dem sie ihren Staat gründen können. Der Hummelstaat wird im Sommer auf 50 bis 500 Tiere anwachsen und nur bis zum Herbst bestehen. Damit die wenigen Hummelarten, die in Deutschland noch vorkommen, einen einfachen Start in die Neugründung ihres Staates haben, können wir sie mit wenig Aufwand unterstützen und ihnen Nistplätze bereitstellen.

Normalerweise bauen Hummeln ihre Nester erdnah in hohlen Baumstämmen, Moospolstern oder Erdlöchern wie zum Beispiel ehemaligen Mäusebauten. Diese Unterschlupfmöglichkeiten werden grundsätzlich nur ein Jahr genutzt. Eine Hummelnisthilfe sollte daher jedes Jahr „erneuert“ beziehungsweise aufbereitet werden.

Nisthilfen für Hummeln

Jede Hummelart hat andere Vorlieben bezüglich ihrer Brutstätte. Wenn man also möglichst viele Arten unterstützen möchte, macht es also Sinn, verschiedene Nistplätze anzubieten. Am effektivsten und wirkungsvollsten ist es, den Garten naturnah und abwechslungsreich zu gestalten: In vielen Elementen wie Steinen, Totholz, artenreicher Bepflanzung und verschiedenen Substraten finden Hummeln auf natürliche Weise geeignete Brutplätze.

Möchtest Du dennoch eine Nisthilfe anbieten, gibt es dazu mehrere Möglichkeiten. Die einfachste Form ist eine eingegrabene Bodennisthilfe, über die sich Wiesenhummeln freuen. Auch ein Stück Totholz kann zur Nisthilfe werden, denn einige Hummelarten bauen ihre Bruthöhlen in Baumstämme oder Baumrinde. Von vielen Hummelarten gerne angenommen wird außerdem der Erdhummelkasten, der sich vor allem dann anbietet, wenn man etwas Platz in seinem Garten hat.

Material: eine Holzkiste (mindestens 20 cm lang, zum Beispiel eine alte Obstkiste), ein Pappkarton (etwas kleiner als die Kiste), eine Pappröhre (zum Beispiel von einer Rolle Küchenpapier), Totholz oder Baumrinde, Moos oder Holzwolle und Heu.

Anleitung: Für das Einflugloch ein 20 bis 30 mm großes Loch in die Holzkiste bohren (es sollte in etwa so groß sein wie die Pappröhre), dann ein Loch von der gleichen Größe in den Pappkarton schneiden und diesen in die Holzkiste stellen. Verbinde die beiden Kisten anschließend mit der Pappröhre, dabei darf die Röhre gerne einige Zentimeter in den Pappkarton hineinragen. Das Grundgerüst für den Hummelkasten ist damit fertig, jetzt geht es ans Befüllen des Kartons mit Nistmaterial. Dafür streust Du zunächst das Holz oder die Rinde in den Karton und legst das Moos darauf. Forme eine etwa apfelgroße Nistmulde in das Moos und lege zuletzt das Heu lose darauf. Um die Nisthilfe vor Nässe zu schützen, solltest Du eine Holzplatte oder Ähnliches über den Hummelkasten legen. Außerdem ist es sinnvoll, die Hütte nicht direkt auf den Boden zu stellen, sondern zum Beispiel Holzklötze unterzulegen.

Tipp: Um den Hummeln den Einstieg zu erleichtern, kannst Du außen vor dem Einflugloch ein kleines Stück Holz anschrauben, das als Landplatz dient.

Der richtige Standort

Der Hummelkasten sollte im Halbschatten aufgestellt werden, an einem nicht zu schattigen aber auch nicht der vollen Sonne ausgesetzten Platz. Am besten ist eine Ausrichtung nach Südosten mit morgendlicher Sonneneinstrahlung. Außerdem sollte der Nistkasten nicht zu hoch platziert sein, da die meisten Hummeln gerne in Bodennähe brüten. Außerdem sind natürlich blühende Blumenwiesen in der Umgebung der Nisthilfe wichtig, damit die junge Königin und ihr Staat genügend Nahrung finden.

Und sonst?!

Was man noch tun kann für mehr Insektenvielfalt

So sehr sich Wildbienen und andere Bestäuber über Nisthilfen freuen, um wertvolle Biodiversität zu bewahren braucht es noch deutlich mehr. Die gute Nachricht: Jeder einzelne kann in seinem Alltag und vor der eigenen Haustür viel dafür tun.

Was man noch tun kann für mehr Insektenvielfalt

So sehr sich Wildbienen und andere Bestäuber über Nisthilfen freuen, um wertvolle Biodiversität zu bewahren braucht es noch deutlich mehr. Die gute Nachricht: Jeder einzelne kann in seinem Alltag und vor der eigenen Haustür viel dafür tun.

Gartengestaltung

Ein Garten ist in gewisser Weise ein kleines Stück wilde Natur, die der Mensch zurückgedrängt und beengt hat. Das Ergebnis: eine optisch ansprechende Grünfläche, die sich aber als Lebensraum für Tiere aller Art nur noch bedingt eignet. Durch eine naturnahe Gartengestaltung kannst Du hingegen dafür sorgen, dass sich heimische Arten in deinem Garten wieder wohlfühlen.

Wichtig für sehr viele Arten sind dabei Wildstauden. Darunter fallen alle nicht verholzenden Blütenpflanzen, die züchterisch nicht verändert wurden, sowie Farne und Gräser. Eine hohe Vielfalt solcher Wildstauden hilft nicht nur Insekten ­­— auch Vögel und andere Tierarten profitieren von ihnen. Wildstauden bieten Brut- und Überwinterungsplätze und außerdem im Vergleich zu konventionellen Gartenpflanzen ein um ein Vielfaches höheres Pollen- und Nektarangebot.

Wer mit wenig Aufwand viel für bestäubende Insekten tun möchte, pflanzt am besten neben einjährigen Arten auch viele mehrjährigen Stauden. Sie blühen zwar meist erst ab dem zweiten Sommer, bieten aber dafür ab dann beständig jedes Jahr vielen Insekten Nahrung.

Je nach Standort eignen sich unterschiedlichen Pflanzenarten. Da sie züchterisch nicht verändert worden sind, haben Wildstauden generell den Vorteil, dass die meisten Arten sehr robust sind und auch gut mit trockenen, nährstoffarmen Böden oder wenig Licht zurechtkommen. Für fast jeden Standort lässt sich eine geeignet Staudenkombination finden, hier einige Beispiele:

  • Sonniger Standort mit sandig-steinigem Boden: Besenheide/Heidekraut, Draht-Schmiele, Goldhaar-Aster/Gold-Steppenaster, Amethyst-Schwingel, Rundblättrige Glockenblume, Sand-Esparsette, Feld-Thymian, Quendel-Thymian, Breitblättriger Thymian, Gewöhnliches Katzenpfötchen, Heide-Nelke, Kleines Habichtskraut, Silber-Fingerkraut, Dalmatiner Krokus, Elfen-Krokus, Tommasini-Krokus, Gold-Krokus, Sand-Strohblume. (Ein Beet mit diesen Pflanzen beginnt schon im Februar zu blühen und bietet für Bestäuber bis zum Frühherbst Blüten. Längere Trockenperioden machen dieser Pflanzenkombination nichts aus.)
  • Halbschattiger Standort mit normalem Gartenboden: Echter Eibisch, Echter Fenchel, Echtes Mädesüß, Gelbgrüner Frauenmantel, Kleinblütiger Frauenmantel, Japanische Tigeröl-Minze, Acker-Minze, Muskateller-Salbei, Huflattich, Hohe Primel, Hohe Schlüsselblume, Wald-Ehrenpreis, Echter Ehrenpreis, Wald- Erdbeere, Acker-Ringelblume, Weg-Malve, Wiesen-Kümmel. (Aus diesem Beet können viele essbaren Blüten geerntet werden, die Du auch für Tees verwendet kannst.)
  • Schattiger Standort mit humosem Boden: Aufrechte Waldrebe, Blauer Eisenhut, Echter Haarstrang, Gewöhnliche Nachtviole, Nesselblättrige Glockenblume, Schwarze Teufelskralle, Gewöhnliche Braunelle, Kleines Immergrün, Wald-Ehrenpreis, Echter-Ehrenpreis, Busch-Windröschen, Zweiblättriger Blaustern, Wald-Vergissmeinnicht.

Tipp: Auf der Website des „Wilden Meters“ findest Du einen Ratgeber zum Pflanzenkauf in München mit vielen Verweisen auf regionale Gärtnereien für Pflanzen jeder Art und auf der Website von „NaturaDB“ hilft dir eine große Pflanzendatenbank dabei, die richtigen Pflanzenarten für den jeweiligen Standort auszuwählen. Dabei erfährst Du auch, welche Pflanzenkombinationen den Insekten in deinem Garten das ganze Jahr über Nahrung bieten und welche selbst anbaubaren Gemüsepflanzen nicht nur deinen Speiseplan, sondern auch den der Wildbienen ergänzen können.

Gärtnern ohne Gift

Viele Insektizide schaden leider auch nützlichen Insekten. Für Wildbienen und andere Bestäuber ist es daher wichtig, auf den Einsatz solcher Gifte zu verzichten. In Landwirtschaft und Gartenbau werden leider immer noch häufig Produkte eingesetzt, die Neonikotinoide enthalten. Diese synthetisch hergestellten Nervengifte wirken auf Insekten ähnlich wie Nikotin auf das menschliche Gehirn ­— und die Tiere spüren schon kleinste Mengen. Neonikotinoide hemmen die Weiterleitung von Reizen durch die Nervenzellen, wodurch vor allem die Kommunikation, Navigation sowie die Fähigkeit Pollen zu sammeln beeinträchtigt wird. Mit der Zeit nimmt die Orientierungsfähigkeit der Bienen immer mehr ab bis sie den Weg zum Bienenstock nicht mehr finden. Schlussendlich führt das zum Tod.

Glücklicherweise hat sich in der Landwirtschaft schon einiges getan und mittlerweile enthalten nicht mehr alle Insektizide die schädlichen Inhaltsstoffe. Inzwischen gibt es zudem Begrenzungen und Vorschriften zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Allerdings werden immer noch viele schädliche Inhaltstoffe verwendet und viele Stoffe sind noch nicht ausreichend erforscht, wodurch die zu vermutenden negativen Auswirkungen auf Bienen noch nicht genau bekannt sind. Auf Gifte zu verzichten ist also auf jeden Fall die beste Lösung — ganz besonders im eigenen Garten.

Marienkäfer und ihre Larven vertilgen als Nützlinge Blattläuse.

Gesunde Pflanzen können sich gegen Schädlingsbefall wehren und müssen nicht mit Insektiziden behandelt werden. Den Grundstein dafür legst Du mit der richtigen Auswahl der Pflanzenarten, die an einen Standort gepflanzt oder gesät werden. Naturnahe Flächen mit abgeblühten Stauden, Totholz und Laub bieten zudem genügend Lebensraum für Nützlinge und der Schädlingsbefall reguliert sich auf natürliche Weise. Wenn es doch einmal zu einem übermäßigen Insektenbefall kommt, kann man sich mit Mitteln wie Pflanzensud oder Brennnesseljauche behelfen. Auch der gezielte Einsatz von Helfer-Insekten wie Marienkäfern oder Raubmilben ist eine natürliche Maßnahme und gute Alternative zu hochgiftigen Pestiziden.

 

 

Auch viele Lebensmittel, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, sind noch immer mit Pestiziden behandelt. Die töten aber nicht nur die „lästigen“, sondern auch viele bestäubende Insekten wie Bienen. Daher kannst Du auch beim Einkaufen mit deiner Lebensmittelauswahl viel für die Insektenvielfalt tun: Saisonal und regional einzukaufen ist dabei wichtig und schont außerdem das Klima. Am meisten hilft ein Umstieg auf Bioprodukte, denn hier sind die Standards in Sachen Pestizide strenger als in der konventionellen Landwirtschaft. Da Bioware deutlich weniger Pestizidrückstände enthält, ist sie nicht nur bienenfreundlicher, sondern auch besser für die eigene Gesundheit. Wer gänzlich ohne Schadstoffe und Kunstdünger produzierte Produkte kaufen möchte, sollte auf die zusätzlichen Bio-Siegel der Verbände Naturland, Bioland und demeter achten.

Sich mit dem Thema zu befassen lohnt sich, denn Bienen sind die kleinsten, aber gleichzeitig effektivsten und wichtigsten Arbeiter in der Landwirtschaft und übernehmen eine entscheidende Aufgabe bei der Erzeugung unserer Lebensmittel! Ohne Bestäuber könnten jährlich Unmengen an Obst und Gemüse nicht geerntet werden: 80 Prozent unserer Landwirtschaft sind aktuell auf ihre Leistung angewiesen. Das wäre nur durch teure Technologien zu ersetzen. Was eine Landwirtschaft ohne Bestäuber bedeuten würde, ist also offensichtlich.

Lichtverschmutzung vermeiden

Licht ist ein Thema, das die meisten wohl eher weniger mit dem Insektensterben in Verbindung bringen. Und trotzdem führt die Lichtverschmutzung, insbesondere in Großstädten, dazu, dass sich die Anzahl der Insekten in den Städten vermindert.  Die meisten Insekten orientieren sich zwar ähnlich wie wir mit Hilfe von Licht, aber dazu reicht das schummrige Licht der Himmelskörper vollkommen aus. Unser künstliches Licht ist zu hell, blendet und irritiert die Tiere. Meist führt das zur totalen Orientierungslosigkeit. Verwirrte Insekten schwirren dann oft stundenlang bis zur Erschöpfung um die Lichtquelle, werden dabei auch häufig von Fressfeinden erbeutet.

Nachtaktive Bestäuber werden davon so stark beeinträchtigt, dass durch die steigende Lichtverschmutzung die gesamte Bestäuberleistung an Pflanzen nachweislich stark gesunken ist. Um dem entgegenzuwirken müssten vor allem großflächige dunkle Räume in der Stadt geschaffen werden. Natürlich spielt dabei vor allem die städtische Beleuchtung eine große Rolle, aber auch die Lichter von Schaufenstern oder Leuchtreklamen sind häufig durchgehend angeschaltet. Trotzdem kannst Du auch im Kleinen etwas tun: Ein guter Anfang ist es, die private Außenbeleuchtung so weit wie möglich zu minimieren. Du solltest dir überlegen, ob und wie hell dein Garten nachts erleuchtet sein muss. Du kannst auch Lampen mit Bewegungsmelder verwenden, die nur dann angehen, wenn sie auch benötigt werden. Entscheide dich außerdem für eine gelblich-orange Lichtfarbe mit wenig Blauanteil. Die Streuung in der Atmosphäre ist dann geringer und es werden weniger Insekten angelockt. Wähle außerdem am besten Energiesparlampen mit geringer Leistung, die weniger hell sind. Es sollte immer nur das zu beleuchtende Objekt angestrahlt werden. Optimal ist eine seitliche Blende, damit das Licht so wenig wie möglich in die Dunkelheit strahlt. Und sobald es dunkel wird am besten Vorhänge und Rollos schließen, um auch aus den Fenstern so wenig Licht wie möglich nach draußen dringen zu lassen. Viele dieser relativ einfachen Maßnahmen helfen nicht nur dabei, die Lichtverschmutzung einzudämmen, sondern sparen auch Stromkosten.

 

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