Was haben Wildbienen mit dem Klimawandel zu tun? Welche Funktionen haben ökologisch gestaltete Flächen in der Stadt? Warum profitieren auch wir Menschen von einer höheren Artenvielfalt? Das Projekt Blühende Bänder 2.0 erklärt verständlich die Zusammenhänge zwischen Mensch und (Stadt-) Natur und lädt Dich ein, aktiv mit dabei zu sein!
Das Projekt
Was sind eigentlich die „Blühenden Bänder“?
Die „Blühenden Bänder“ sind gut 80 insektenfreundliche Blühflächen im Münchner Straßenbegleitgrün. Sie wurden von Wissenschaftlern der Technischen Universität München speziell angelegt, um zu erforschen, wie man Wildbienen und andere nützliche Insekten in der Stadt am besten fördern kann.
Wir haben den Namen gewählt, um den etwas sperrigen Titel des Forschungsprojekts: „Bunte Bänder für unsere Städte in Zeiten des Klimawandels: Naturnahe städtische Blühflächen entlang von Verkehrsachsen zur Förderung der ökologischen Funktionalität“ möglichst knapp und verständlich abzukürzen. Auch soll der Titel den Versuchsaufbau vor Augen führen: Die einzelnen Blühflächen liegen perlschnurartig aufgereiht – eben wie blühende Bänder – entlang der großen Hauptverkehrsachsen im Stadtgebiet Münchens. Dies kannst Du auch schön auf unserer Übersichtskarte sehen.
Im Forschungsvorhaben des Lehrstuhls für Renaturierungsökologie an der TUM untersuchen die Wissenschaftler, wie sich über ein engmaschiges Netz von Kleinstbiotopen die wenigen größeren Rückzugsgebiete für Pflanzen und Tiere in städtischen Parks und Grünanlagen mit den grünen Stadträndern verbinden lassen.
Das Projekt Blühende Bänder 2.0: Kennst Du den Unterschied zwischen Honig- und Wildbiene?
Im Rahmen von regelmäßigen Workshops und Vorträgen nähern wir uns dem Thema Wildbienen und Insekten in der Stadt. Wir erklären Dir die ökologischen Zusammenhänge und zeigen Dir, wie Du selbst mit einfachen Maßnahmen aktiv werden kannst. Denn oft reichen schon kleinste Flächen aus, um die Artenvielfalt zu unterstützen!
Wir erklären, was überhaupt der Unterschied zwischen Honig- und Wildbienen ist und welche Rolle sie für die Natur und uns Menschen spielen. Auch gehen wir dem Insektensterben und dem Bienensterben auf den Grund und betrachten die besondere Rolle der Städte für die Artenvielfalt.
Natürlich beschäftigen wir uns auch intensiver mit dem Nahrungsangebot für Bienen und Schmetterlinge. Dabei vergleichen wir auch Blühmischungen und zeigen wie Du ökologisch wertvolle von vornehmlich „hübschen“, aber weniger hilfreichen Arten unterscheiden kannst. Denn gerade wenn man wenig Platz hat, kann man mit der richtigen Pflanzen-Auswahl besonders viel bewirken!
Gemeinsam mit Bienen-Expert*innen lernen wir, auf was Du achten solltest, wenn Du Nisthilfen für Wildbienen aufstellen möchtest. Denn Nisthilfe ist nicht gleich Nisthilfe: Leider werden in Bau- und Gartenmärkten immer wieder sogenannte „Insektenhotels“ minderer Qualität angeboten. Kaum aufgehängt, ist die Ernüchterung groß, wenn sich kaum Wildbienen und andere Nützlinge dafür interessieren. Denn oft sind die Nisthilfen aus ungeeigneten Materialien hergestellt oder so schlecht verarbeitet, dass sie für die Insekten nahezu nutzlos sind.
Projektpartner und Förderer
Unser wichtigster Partner ist das wissenschaftliche Projekt-Team des Lehrstuhls für Renaturierungsökologie an der Technischen Universität München.
Aufgrund rascher Umweltveränderungen durch den Menschen und den damit einhergehenden negativen Auswirkungen auf Biodiversität und Ökosystemfunktionen sind neue Formen des Naturschutzes und der Renaturierung erforderlich. Hier liegt die zentrale Aufgabe des Lehrstuhls für Renaturierungsökologie.
Grünflächen erfüllen eine Reihe essentieller Funktionen in urbanen Räumen. Mit Hilfe ihrer Ökosystemleistungen wie erhöhter Wasserspeicherung, Kohlenstofffixierung oder Kühlungseffekten können Städte an die Folgen des Klimawandels angepasst werden. Zugleich dienen solche Grünflächen als Nahrungshabitat für nützliche Insekten.
Als Teil eines interdisziplinären Teams aus Wissenschaftler*innen unter dem Dach des Zentrums für Stadtnatur und Klimaanpassung (ZSK) befasst sich der Lehrstuhl für Renaturierungsökologie mit der Entwicklung und Erforschung ökologisch aufgewerteter Straßenränder als Element einer grünen Infrastruktur. Die zentrale Herausforderung in Forschung und Praxis ist die Kombination von Zielen der Insektenförderung und der Klimaanpassung mithilfe multifunktionaler städtischer Grünflächen.
Die Blühenden Bänder sind Teil des Zentrums Stadtnatur und Klimaanpassung (ZSK), gefördert durch die Regine Bauer Stiftung und das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.
www.zsk.tum.de
Das Projekt Blühende Bänder 2.0 wird finanziell gefördert durch die Deutsche Postcodelotterie.